Fußbodenbau Dupont Parkett Magazin 4 / 2003 - Seite 122 / 123
"Ich führe den Verbraucher zu der Marke, die für ihn die Beste ist"
Viele Hersteller und Großhändler versuchen, Handwerker an ihre Marke zu binden.
Peter Dupont in Hermeskeil will unabhängig bleiben. Shop-in-Shop-Konzepte sind daher
seine Sache nicht.
Peter Dupont, stellvertretender Obermeister der Innung Koblenz-Trier, hat den
familiären Betrieb 1996 übernommen. Sein Vater Ehrenobermeister Hermann Josef Dupont,
begann die Selbständigkeit 1962 als Ein-Mann-Betrieb und kümmerte sich um die Parkett-
und Bodenverlegung. Ehefrau Katharina baute nebenbei ein klassisches
Einzelhandelsgeschäft mit Parkett, elastischen Belägen, Teppichboden von der Rolle und
abgepaßter Ware auf.
Heute stellt sich das Konzept anders dar: Die Räumlichkeiten wurden übersichtlich
gestaltet. Ladenzeiten sind dem Kundenverhalten angepasst. Wochentags ist nun am Vormittag
von 9 bis 12 Uhr und am Nachmittag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Hinzu kommt der Samstag
Vormittag.
War es in den 80er Jahren noch ein "Sammelsurium" von Präsentationen,
Mustern und Ware, so zeigt sich der Ausstellungsraum seit 2001 klar strukturiert. Während
die überwiegende Fläche mit unifarbenem Teppichboden ausgelegt ist, bieten verlegte
Parkettflächen von jeweils 7 qm auffällige Tupfer. Stellwände zeigen Dielen, Exotenholz
und Intarsientafeln. Rechter Hand ist die Ausstellung den Parkettmustern gewidmet,
gegenüber lassen sich im Schiebeständer abgepasste Teppiche begutachten. Peter Dupont:
"Ich verkaufe als Zusatzgeschäft dem Parkettkunden Bordürenteppiche über Muster
und auf Bestellung - wie ein Möbelstück."
Wichtig für den Parkettlegermeister: Der Kunde darf in seinen
Auswahlmöglichkeiten nicht überfrachtet werden. "Frauen suchen nach Farbe und
Optik, nicht nach technischen Details aus", weiß der rührige Betriebsinhaber.
Deshalb orientiert er sich nicht an der Marken-Initiative vieler Hersteller und akzeptiert
keine Marken-Displays und Shop-inShop-Systeme. "ich führe den Verbraucher zu der
Marke, die für ihn die Beste ist. Mit den Fach- und Baumärkten kann ich in Bezug auf
Ausstellungsfläche ohnehin nicht mithalten."
Lieber klein und fein - lautet die Devise des südwestdeutschen Betriebes. Dupont
baut auf Lieferanten seines Vertrauens. Da ist zunächst der Großhändler Alfons Henkes,
Hasborn/Saar, ebenfalls ein familiengeführter Betrieb, der Ware auch am Samstag liefert -
dann die Hersteller Bauwerk, Höhns, Tarkett und - bei 2-Schicht- und Massivparkett - vor
allem Jaso.
"Wir leben vom Privatkunden", heißt es im strukturschwachen Landstrich
zwischen Hunsrück und Eifel. Renovierungen im privaten Bereich machen gut 50% der
Auftragslage aus. Peter Dupont hat aber auch gute Erfahrungen mit kleinen, regionalen
Bauträgern. Zu diesen Unternehmen besteht eine jahrelange Partnerschaft. Größtes Objekt
der vergangenen Zeit war 2002 ein Auftrag der Unternehmensberatung Ernst + Young im
Luxemburger Euronet Office Parc. Hier wurden 400 qm Parkett und 3.600 qm Teppichboden
verlegt. Auf der Homepage www.dupont-fussbodenbau.de kann dieses Referenzobjekt
nachverfolgt werden.
Mit insgesamt 11 Mitarbeitern sichert sich der Parkett- und Bodenlegerbetrieb
Dupont in der Region eine beachtliche Stellung. Trotzdem hält Peter Dupont nichts vom
Einzelkämpfertum: "Man muss in Handwerker-Kooperationen mitmachen." Das tut er
etwa in Gemeinschaftsständen auf Regionalmessen. In Sachen Bodenbelag setzt er auf die
Decor Union und als Teilnehmer der regionalen Initiative Öko-Bau-Haus - einem
Zusammenschluss sich ergänzender Handwerksbetriebe - steht er mit seinen Produkten und
Verlegewerkstoffen für eine biologisch unbedenkliche Innenraumgestaltung.
Eigenwerbung hat für einen Betrieb dieser Größe eine finanzielle Grenze. Die
regelmäßige Anzeige in der örtlichen Presse muß sein. Was nichts bringt, sind nach
Peter Duponts Erfahrung Mailings oder Handzettel in Neubaugebieten. "Die Leute lassen
sich nur stundenlang beraten und gehen dann in den Baumarkt." Da widmet Peter Dupont
seine Zeit lieber andere Nebentätigkeiten - zum Beispiel als Außendienstberater auf
Provisionsbasis für den größten Hersteller textiler Beläge, Shaw International.
Bona löst Problem in Europäischer
Rechtsakademie Parkett
Magazin 5 / 2003 - Seite 88 / 89
Erst geölt - und später doch versiegelt
Der Betrieb Fußbodenbau Dupont verlegte 1998 in der Europäischen Rechtsakademie
(ERA) in Trier 1.500 qm Stabparkett. Die Oberfläche wurde geölt. Drei Jahre später
hatte der Betreiber genug vom Pflegeaufwand. Er ließ einen großen Teil der Fläche
schleifen und mit Wasserlack versiegeln.
Die Ausschreibung für neues Parkett in der Europäischen Rechtsakademie (ERA) in
Trier hatte 1997 auf 22 mm massive Buche gelautet. Der Hermeskeiler Betrieb Dupont gab
hierfür ein günstiges Angebot ab. Dadurch mit dem Bauherrn ins Gespräch gekommen,
überzeugte Peter Dupont den Planer von einem Nebenangebot: 2-Schicht-Stabparkett Buche.
Hauptargumente für die Objektsortierung mit 6 mm Buche-Deckschicht waren die kürzere
Verlegedauer des vorgeschliffenen Mehrschichtsparketts, die moderne Optik des Parketts in
Verbindung mit der modernen Gebäudearchitektur und seine Eigenschaften in Bezug auf
Klimawechsel durch Sonneneinstrahlung und Fußbodenheizung.
Der Untergrund bestand in einem Calciumsulfat-Fließestrich der ersten Generation.
Das Silomaterial war vor Ort angemischt, aber nicht sachkundig verlegt worden. Der
ausführenden Firma fehlten die Estrichexperten. Mängel im Fließverhalten des teilweise
überwässerten Estrichs hatte zu Höhenunterschieden von 10 bis 15 mm geführt. Teils war
der Untergrund so mürbe, dass man mit einem Schraubenzieher Löcher hineinstechen konnte.
Durch Kunststoffprofile unterteilte Estrichfelder waren unterschiedlich geschwunden,
Fußbodenheizungsrohre aus ihren Halterungen "hochgeschwommen". An Scheinfugen
hatte sich der Estrich stark verjüngt - bis auf 1 cm Dicke. Er musste abgeschlagen und
mit Reparaturmasse neu aufgefüllt werden.
Die Estrichoberfläche war teilweise so schlecht, dass von wässrigen auf
Epoxydharzgrundierungen ausgewichen werden musste. Scheinfugen wurden verharzt und später
mit dem Belag überklebt. An Installationsschächten wurden die Untergrundhöhe aufwendig
angeglichen. Das alles war zwar im Auftragsvolumen ein extra bezahlter Nachtrag,
verursachte jedoch Zeitdruck, da das Objekt feste Termine vorgab und die gute Auftragslage
des Parkettlegerbetriebs damals unerwartete Mehrarbeit kaum zuließ.
Nachdem der Untergrund bearbeitet und grundiert worden war, kam das
Buche-Mehrschichtparkett zur Verklebung - zu einem großen Teil auf Fußbodenheizung. Im
ursprünglichen Angebot war ein Liston Parkett mit 5 mm Deckschicht kalkuliert worden.
Weil der italienische Hersteller Margaritelli die benötigten 1.200 qm Compact Plus Buche
Dekora zu diesem Zeitpunkt aus Mangel an Rohmaterial nicht liefern konnte, wich der
Parkettlegerbetrieb in Absprache mit dem Bauherrn auf Bauwerk Unopark in der Stablänge
670 mm mit 6 mm Nutzschicht auf Massivholzträger aus. Den höheren Materialeinstandspreis
trug der Verleger.
Nach dem Feinschliff der Deckschicht mit 120er Korn wurde - wie vom Bauherrn
verlangt - ein geölter Oberflächenschutz aufgetragen. Zweimal Grundöl und einmal
Hartöl kamen zum Einsatz. Drei Jahre tat der geölte Boden in den lichtdurchfluteten
Räumen seinen Dienst. Dann genügte er den Ansprüchen des Auftraggebers nicht mehr.
An den Arbeitsstunden des Reinigungspersonals hatte man festgestellt, wie
pflegeintensiv solch ein heller Boden im Objekt ist.
Für Fußbodenbau Dupont war das ein willkommener Nachfolgeauftrag. In Aula und
Cafeteria der Rechtsakademie wurde das Parkett abgeschliffen, grundiert und dreimal
versiegelt - mit dem strapazierfähigen Wasserlack Bona Traffic. Hier nun reicht
nebelfeuchtes Wischen und einmal im Jahr Polieren, um dem Boden sauberen Glanz zu
erhalten.
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